phasenraum : oedipus

phasenraum: ödipus
metamediales spiel


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aufführungen:
14./15. september 2007 20:30 berlin prenzlauer berg immanuelkirche
21. September 2007 20:30 bern münster
22. September 2007 20:30 thun stadtkirche


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Dem Orakel folgend hatte Ödipus den Vater getötet.
Und die Mutter gepflügt.
Nun ist er blind. Und versteckt sich hinter seiner Feigheit.
Anstatt ein kreativer Mensch zu bleiben
jammert er, was das Zeug hält.
Mit der Inszenierung holen wir Ödipus ins Leben zurück.
Und machen ihn sehend.

der stoff "ödipus“ als vorlage bildet zwar ein antikes muster
doch die dramaturgie des stückes selbst ermöglicht eine zeitgemässe interpretation
ödipus trifft bei der rückkehr in seine heimat auf längst überwunden geglaubte denk- und lebensstrukturen
ein wechselspiel von neu und alt, aus dem der konflikt hervorbricht, wird zum tragenden moment der dramaturgie
entsprechend werden die mittel eingesetzt
obwohl die musikalische umsetzung mittels computergestützter komposition erfolgt und der computer musikalische aufgaben übernimmt
werden auch historische instrumente verwendet
die gesangsstimmen folgen dem prinzip
während ödipus im klassischen sinne als altus auftritt
agieren jokaste und der chorführer vornehmlich im sprechgesang
letzterer wird vom vorproduzierten chor begleitet
eine symbiose von tradition und moderne
die aufführung wird durch zeitgenössischen tanz, projektion von bewegten bildern und lichtinstallation erweitert
es entsteht dadurch ein system
das als muster in form von fraktalen sichtbar gemacht werden kann..
in der natur ist zb der baum und seine rinde ein sichtbares muster
geprägt durch seine umwelt - luftdruck, wind, wärme, nässe
das verschlingen, das verweben, das zusammenwirken von unterschiedlichen ausgangswerten haben das muster gezeugt..

die kunstebenen werden also zusammengeführt
dabei geht es nicht vordergründig um die frage, ob einzelne elemente unmittelbar das stück bedienen
sondern mit der komposition wird ein richtwert für die eigeninterpretation der spieler vorgegeben
ein entscheidender ausgangswert sind die aufgrund ihrer persönlichkeit und ihres persönlichen stils ausgesuchten spieler
für eine mischung aus improvisation und durchkomponierten elementen verbunden mit elektronik und der vielfältigen kirchenraumakustik
(die verbindung des eigentlichen gegensatzes improvisation - komposition
ist hier die grundlage des kompositionsprozesses)
in diesem sinne versteht sich die arbeit als metamediale angelegenheit
einmal den faden aufgenommen
folgen die klänge einem harmonischen bewegungsverlauf
vergleichbar dem schwingen eines kreises im kreise

die produktion wird unterstützt von:
berliner senat, akademie der künste berlin, stadt thun, erz kanton bern, migros kulturprozent, aek thun, parkhaus ag thun, vivat, stanley thomas johnson stiftung, burgergemeinde bern, ernst göhner stiftung

bodo sperr
dramaturgie, inszenierung

daniel linder lieder
musik, chorführer - sprechgesang

michael wertmüller
komposition

jo fabian
videodesign

zvi emanuel-marial
ödipus - altus

christine lauterburg
jokaste - sprechgesang

heinz balli
orgel

jacqueline ott
perkussion

michael ihnow
tanz

michael schaufert
kamera, videozuspiel

manfred raab
licht
nfre

georg morawietz
tontechnik

fabian wicki
grafik